Deutscher Hochmut
18 April 2014 08:20 pmDie Deutschen haben gut reden.
Mit einer solch geografisch ruhigen Position lässt es sich leicht wirtschaften.
Keine Flutwellen, keine Erdbeben, keine Tropenkrankheiten.
Sie sind noch nicht einmal gezwungen, temperaturbedingte Zwangspausen einzulegen, weil in der Mittagssonne niemand arbeiten kann - oder weil es um sie herum so kalt ist, dass sich niemand draußen längere Zeit aufhalten kann.
Gewisse Lockerungen im Arbeitsablauf werden zwar vorgenommen, sind aber mehr temporärer Natur - als Reaktion auf aktuelle Witterung, wenn sie stärker als gewöhnlich ausfällt.
Nichts davon ist staatlich verordnet; alles liegt im Ermessen des jeweiligen Arbeitgebers - oder vielmehr seiner Einsicht.
Obst und Gemüse werden zu einem guten Teil importiert, mit Ausnahme der Gewächse, die in anderen Klimazonen nicht wachsen. Sonne und Regen, Wärme oder Kälte sind nicht mehr von elementarer Bedeutung.
Bauvorhaben werden im Winter zwar nicht ausgeführt, allerdings hat es der mitteleuropäische Winter inzwinschen an sich, ein Jahr hart und das andere mild auszufallen - mit der Tendenz, dass es keinen Winter mehr gibt. Somit kann man auch dieser Branche keine signifikante, konstante Beeinträchtigung durch Witterungsbedingungen mehr anerkennen.
Einzig das Hochwasser verübt in regelmäßigen Abständen eine dämpfende Wirkung; wobei dies in vollendeter Ausführung auch nur alle fünf bis zehn Jahre passiert. Und die Hälfte davon ist sogar noch selbst verursacht, weil man meinte, Flutland könne man als Bauland benutzen.
Die Erdbeben am Rhein sind ebenso unregelmäßig auftretende Hindernisse - und kein Vergleich dazu, was regelmäßig auf den japanischen Inseln passiert (in Stärke und darauffolgenden Auswirkungen).
Ein Land, das, bis auf sporadisch auftretende Wetterkapriolen, keine natürlichen Feinde seiner Wirtschaft hat, kann immer leicht anderen versuchen vorschreiben, wie sie zu leben haben.
Sie müssen nicht mit ihrer Effizienz und ihrer Produktivität unter der heißen Sonne in Äquatornähe stehen. Sie müssen auch nicht bei Kälte Öl fördern oder Holz verarbeiten oder aus einem trockenen Land ein blühendes Gemüsefeld machen.
Ihnen wird nicht jedes Jahr das Haus durch einen Sturm hinwegfegt oder durch ein Erdbeben zerstört.
Ihnen brennt nicht der Wald weg oder die Ernte vom Feld.
Sie sitzen nur da, nehmen von der Erde, was sie ihnen gibt, schmieden Pläne, wie die Welt ihrer Meinung nach abzulaufen hat und fristen ihr Dasein in einem der überlebenssichersten Orte auf diesem Planeten.
Mit einer solch geografisch ruhigen Position lässt es sich leicht wirtschaften.
Keine Flutwellen, keine Erdbeben, keine Tropenkrankheiten.
Sie sind noch nicht einmal gezwungen, temperaturbedingte Zwangspausen einzulegen, weil in der Mittagssonne niemand arbeiten kann - oder weil es um sie herum so kalt ist, dass sich niemand draußen längere Zeit aufhalten kann.
Gewisse Lockerungen im Arbeitsablauf werden zwar vorgenommen, sind aber mehr temporärer Natur - als Reaktion auf aktuelle Witterung, wenn sie stärker als gewöhnlich ausfällt.
Nichts davon ist staatlich verordnet; alles liegt im Ermessen des jeweiligen Arbeitgebers - oder vielmehr seiner Einsicht.
Obst und Gemüse werden zu einem guten Teil importiert, mit Ausnahme der Gewächse, die in anderen Klimazonen nicht wachsen. Sonne und Regen, Wärme oder Kälte sind nicht mehr von elementarer Bedeutung.
Bauvorhaben werden im Winter zwar nicht ausgeführt, allerdings hat es der mitteleuropäische Winter inzwinschen an sich, ein Jahr hart und das andere mild auszufallen - mit der Tendenz, dass es keinen Winter mehr gibt. Somit kann man auch dieser Branche keine signifikante, konstante Beeinträchtigung durch Witterungsbedingungen mehr anerkennen.
Einzig das Hochwasser verübt in regelmäßigen Abständen eine dämpfende Wirkung; wobei dies in vollendeter Ausführung auch nur alle fünf bis zehn Jahre passiert. Und die Hälfte davon ist sogar noch selbst verursacht, weil man meinte, Flutland könne man als Bauland benutzen.
Die Erdbeben am Rhein sind ebenso unregelmäßig auftretende Hindernisse - und kein Vergleich dazu, was regelmäßig auf den japanischen Inseln passiert (in Stärke und darauffolgenden Auswirkungen).
Ein Land, das, bis auf sporadisch auftretende Wetterkapriolen, keine natürlichen Feinde seiner Wirtschaft hat, kann immer leicht anderen versuchen vorschreiben, wie sie zu leben haben.
Sie müssen nicht mit ihrer Effizienz und ihrer Produktivität unter der heißen Sonne in Äquatornähe stehen. Sie müssen auch nicht bei Kälte Öl fördern oder Holz verarbeiten oder aus einem trockenen Land ein blühendes Gemüsefeld machen.
Ihnen wird nicht jedes Jahr das Haus durch einen Sturm hinwegfegt oder durch ein Erdbeben zerstört.
Ihnen brennt nicht der Wald weg oder die Ernte vom Feld.
Sie sitzen nur da, nehmen von der Erde, was sie ihnen gibt, schmieden Pläne, wie die Welt ihrer Meinung nach abzulaufen hat und fristen ihr Dasein in einem der überlebenssichersten Orte auf diesem Planeten.