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Wisst ihr, was die eigentliche, wirkliche Ursache dafür ist, dass solche Großbrände wie gerade in Mecklenburg auf früheren Truppenübungsgeländen entstehen und außer Kontrolle geraten?
Auch das ist ein Nebeneffekt der jahrelangen Sparpolitik bezüglich der Bundeswehr.
Überall, wo Liegenschaften aufgegeben wurden, um den Wehretat zu schmälern, wurden die Ländereien an die umliegenden Gemeinden zurückgegeben und in deren Verantwortung übergeben.
Dass viele Kommunen ein schmales Haushaltsbudget haben, und darunter Dinge wie die zivilen Feuerwehren leiden, sei noch mal dahingestellt. Ist lange bekannt und kann man ausführlich betrachten, wenn die Dorffeuerwehr immer noch mit ihrem W50 kommen muss, weil das das leistungsstärkste Fahrzeug ist, was sie haben.
Das viel größere Problem an dieser Taktik des Bundes ist: Dadurch wurden Liegenschaften an das zivile Leben zurückübergeben, die munitionsversucht sind, die seit Jahrzehnten für Schießübungen genutzt wurden, manchmal sogar seit Jahrhunderten - es wurden Gelände zurückübergeben, die sogar im zweiten Weltkrieg Munition und Handgranaten produziert haben, deren Überreste auch heute noch in irgendeiner Form im Erdboden liegen und man nicht einschätzen kann wie reaktionsfreudig diese noch sind.
Um es kurz zu machen: Wenn es dort einmal brennen sollte, hat das zivile Leben, die zivile Feuerwehr, gar nicht die nötige Ausrüstung, um sich um solche Gebiete zu kümmern.
Die örtlichen Berufsfeuerwehren der Bundeswehr - diese konnten im Ernstfall über ganz andere Mittel und Nachschubmöglichkeiten verfügen um bei solchen Fällen gegen Brände auf frühren Armeegeländen vorzugehen. (Dazu zählen auch die sogenannten "Löschpanzer", die meist nur eine Umrüstung eines konventionellen Panzers sind.)
Mit dem Rückgabe der Liegenschaften der Bundeswehr an die örtlichem Kommunen wurden diese aber aufgelöst - man brauchte sie ja schließlich nicht mehr, wenn es keinen Standort gab, zu dem sie gehörten.
Und genau diese Konstellation rächt sich nun.
Eigentlich muss man sogar davon sprechen, dass es von Seiten des Staates unverantwortlich war, was sie getan haben.
Ob sie nun ihre Einrichtungen noch nutzen, sei völlig egal - es hätte unbeinträchtigt davon mindestens eine organisierte Nachsorge für diese Gebiete geben müssen, sodass diese nicht nach dem Weggang der Bundeswehr aus dem Gebiet zu einer tickenden Zeitbombe für das zivile Leben werden.
Das genau ist das, was jetzt passiert ist.
Was auch schon letzten Sommer passiert ist.
Auch das ist ein Nebeneffekt der jahrelangen Sparpolitik bezüglich der Bundeswehr.
Überall, wo Liegenschaften aufgegeben wurden, um den Wehretat zu schmälern, wurden die Ländereien an die umliegenden Gemeinden zurückgegeben und in deren Verantwortung übergeben.
Dass viele Kommunen ein schmales Haushaltsbudget haben, und darunter Dinge wie die zivilen Feuerwehren leiden, sei noch mal dahingestellt. Ist lange bekannt und kann man ausführlich betrachten, wenn die Dorffeuerwehr immer noch mit ihrem W50 kommen muss, weil das das leistungsstärkste Fahrzeug ist, was sie haben.
Das viel größere Problem an dieser Taktik des Bundes ist: Dadurch wurden Liegenschaften an das zivile Leben zurückübergeben, die munitionsversucht sind, die seit Jahrzehnten für Schießübungen genutzt wurden, manchmal sogar seit Jahrhunderten - es wurden Gelände zurückübergeben, die sogar im zweiten Weltkrieg Munition und Handgranaten produziert haben, deren Überreste auch heute noch in irgendeiner Form im Erdboden liegen und man nicht einschätzen kann wie reaktionsfreudig diese noch sind.
Um es kurz zu machen: Wenn es dort einmal brennen sollte, hat das zivile Leben, die zivile Feuerwehr, gar nicht die nötige Ausrüstung, um sich um solche Gebiete zu kümmern.
Die örtlichen Berufsfeuerwehren der Bundeswehr - diese konnten im Ernstfall über ganz andere Mittel und Nachschubmöglichkeiten verfügen um bei solchen Fällen gegen Brände auf frühren Armeegeländen vorzugehen. (Dazu zählen auch die sogenannten "Löschpanzer", die meist nur eine Umrüstung eines konventionellen Panzers sind.)
Mit dem Rückgabe der Liegenschaften der Bundeswehr an die örtlichem Kommunen wurden diese aber aufgelöst - man brauchte sie ja schließlich nicht mehr, wenn es keinen Standort gab, zu dem sie gehörten.
Und genau diese Konstellation rächt sich nun.
Eigentlich muss man sogar davon sprechen, dass es von Seiten des Staates unverantwortlich war, was sie getan haben.
Ob sie nun ihre Einrichtungen noch nutzen, sei völlig egal - es hätte unbeinträchtigt davon mindestens eine organisierte Nachsorge für diese Gebiete geben müssen, sodass diese nicht nach dem Weggang der Bundeswehr aus dem Gebiet zu einer tickenden Zeitbombe für das zivile Leben werden.
Das genau ist das, was jetzt passiert ist.
Was auch schon letzten Sommer passiert ist.
(no subject)
Date: 3 July 2019 08:33 am (UTC)Ich fand die ganze Zeit, die Rückgabe von Liegenschaften des Militärs wäre positiv, weil dadurch zum Beispiel auf dem Darß ja der Nationalpark erst ermöglicht wurde. Da stehen ja auch überall noch zerbröselnde Gebäude der NVA herum - ich finde das nicht unromantisch, aber natürlich ist es nicht immer so harmonisch
Guter Gedanke!
(no subject)
Date: 3 July 2019 12:24 pm (UTC)Was sie hier, in dem Fall, gemacht haben, ist ein Prozess, der noch unter Karl-Theodor von und zu Schießmichtot in dieser Form radikal angefangen und unter Ursel weitergeführt wurde - als die Bundeswehr noch einmal kräftig verschlankt werden sollte (und was dann auch später in der Aussetzung des Wehrdienstes mündete).
Betrifft auch was in meiner Umgegend, deswegen weiß ich das.
Da wird beschlossen, eine Liegenschaft aufzugeben, alles davon wird beräumt, was Equipment der Bundeswehr ist, und sollten sie eine eigene Berufsfeuerwehr haben, wird diese aufgelöst.
Das Areal geht zurück ins Eigentum der Kommune über - und damit auch deren Verantwortungsbereich.
Bei gewöhnlichen Liegenschaften, normalen Kasernen, entsteht dabei noch kein Problem - bei munitionsverseuchten Gebieten aber wird das problematisch, weil die Bundeswehr, respektive ihre Berufsfeuerwehr, für die Brandbekämpfung in solchen Arealen die nötige Ausrüstung hat.
Welche zivile Feuerwehr hat schließlich bitteschön Fahrzeuge, die Munitionsdurchschüssen oder Explosionen standhalten kann?
Das ist völliger Unsinn!
Hier hat sich das zum Glück dahingehend geklärt, dass der Standort ein paar Jahre später doch wieder aufgemacht wurde. Kommen eben die NATO-Truppen zum Üben bzw. wen auch immer die Bundeswehr gerade ausbildet...
Anderer Aspekt ist dabei auch noch - bei dem besagten Brand scheint das auch der Fall zu sein -, wenn es um Altlasten aus der Kriegszeit geht. Die kann man eigentlich gar nicht an die Kommunen so mir nichts dir nichts überschreiben!
Mir hat nämlich jemand erzählt, dass es bei irgendeiner der evakuierten oder umliegenden Gemeinden im Brandgebiet der Namenszusatz "Werk" mit angegeben wurde. Ein sehr typisches Indiz dafür, dass in unmittelbarer Umgebung eine frühere Produktionsstädte für Munition in der Nazizeit war (das ist dann die Werkssiedlung der Arbeiter darin).
Die Russen haben nach dem Krieg diese Orte gesprengt und unzugänglich gemacht, sodass niemand mehr damit etwas anfangen kann. Beräumt wurde allerdings nie etwas.
Es weiß also, in solchen Fällen, niemand, was dort noch alles im Erdboden begraben liegt und wie funktionsfähig es ist.
Das als "Zivilgelände" wieder zurückzuschreiben, das ist noch mehr als nur verantwortungslos...