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Deswegen erscheint (wahrscheinlich) die tägliche Meldung zur Arbeitslosenstatistik und deswegen diskutieren hohe Politiker allzu gern darüber, aber nicht über das zunehmende "wer arbeitet, ist trotzdem arm"-Problem: Gemäß man kalkuliert mit ein, an welches Publikum diese Meldungen gerichtet sind - in Westdeutschland vermittelt die Botschaft von geringer Arbeitslosigkeit immer noch ein Bild von Wohlstand. "Vollbeschäftigung" ist schlichthin der Kampfbegriff aus früheren Zeiten, der dem Bürger suggeriert "uns geht es gut".
In Zeiten, als es den Niedriglohnsektor in der modernen Form noch nicht gab, oder Ausländer (Türken, Italiener, Spanier) und Geringqualifizierte mit niedrigem oder keinem Bildungsabschluss die Tätigkeiten verrichteten, die nicht hoch entlohnt wurden - es also keine Mehrheit in der Bevölkerung betraf -, stand "Arbeit", ein "Job", dafür, dass jemand Geld hatte. Es war gleichbedeutend mit "derjenige kann sich ernähren" und dem Attribut, in der Mitte der Gesellschaft zu stehen (statt wie Sozialhilfeempfänger von Almosen leben zu müssen, zu denen sich andere erweichen lassen, sie ihm zu geben, und am untersten Ende der gesellschaftlichen Hierarchie zu stehen).
Diese alte immer noch verinnerlichte Suggestion, zu der auch für einen ausreichenden Teil der Bevölkerung in Westdeutschland die Realität noch passen wird - genau diese ist der Nerv, an den diese Meldungen appellieren. Arbeit = Wohlstand für den Einzelnen. Wer nicht arbeitet, der hat keinen Wohlstand... Und muss von erbettelten Almosen leben, die ihm die großzügige Welt zukommen lässt (sie könnte sich dem, theoretisch, auch verweigern).
Für einen überwiegenden Teil der aktiven Politiker und Mitarbeiter in den PR-Agenturen und Medienanstalten, da sie noch in den "fetten Jahren" der BRD aufgewachsen sind, dürfte diese Grundüberzeugung eventuell sogar noch ein persönlicher Glaubensgrundsatz sein.
Deswegen nicht einmal die Infragestellung dessen, was an Inhalt in den Meldungen publik gemacht wird, bzw. die Erkenntnis, dass die Problematik "Arbeit oder nicht" gar nicht (mehr) für persönliche Armut ausschlaggebend ist.
In Zeiten, als es den Niedriglohnsektor in der modernen Form noch nicht gab, oder Ausländer (Türken, Italiener, Spanier) und Geringqualifizierte mit niedrigem oder keinem Bildungsabschluss die Tätigkeiten verrichteten, die nicht hoch entlohnt wurden - es also keine Mehrheit in der Bevölkerung betraf -, stand "Arbeit", ein "Job", dafür, dass jemand Geld hatte. Es war gleichbedeutend mit "derjenige kann sich ernähren" und dem Attribut, in der Mitte der Gesellschaft zu stehen (statt wie Sozialhilfeempfänger von Almosen leben zu müssen, zu denen sich andere erweichen lassen, sie ihm zu geben, und am untersten Ende der gesellschaftlichen Hierarchie zu stehen).
Diese alte immer noch verinnerlichte Suggestion, zu der auch für einen ausreichenden Teil der Bevölkerung in Westdeutschland die Realität noch passen wird - genau diese ist der Nerv, an den diese Meldungen appellieren. Arbeit = Wohlstand für den Einzelnen. Wer nicht arbeitet, der hat keinen Wohlstand... Und muss von erbettelten Almosen leben, die ihm die großzügige Welt zukommen lässt (sie könnte sich dem, theoretisch, auch verweigern).
Für einen überwiegenden Teil der aktiven Politiker und Mitarbeiter in den PR-Agenturen und Medienanstalten, da sie noch in den "fetten Jahren" der BRD aufgewachsen sind, dürfte diese Grundüberzeugung eventuell sogar noch ein persönlicher Glaubensgrundsatz sein.
Deswegen nicht einmal die Infragestellung dessen, was an Inhalt in den Meldungen publik gemacht wird, bzw. die Erkenntnis, dass die Problematik "Arbeit oder nicht" gar nicht (mehr) für persönliche Armut ausschlaggebend ist.
(no subject)
Date: 2 December 2018 06:01 pm (UTC)But, well... What do you wanna expect from a country that was heavily influenced by US culture and politics, which wanted to put women on a leash anyway under the cover of Christian religion, and which continued the spirit of the Nazi system as well as let the show go on with Nazi personnel in its administrative positions?
That it enforces poicies a là "women, you'll become first class citizens from now on!"?
Sure there's nothing like this to be expected from them...
(no subject)
Date: 2 December 2018 06:13 pm (UTC)(no subject)
Date: 2 December 2018 07:24 pm (UTC)Actually, if you think about - if you know the origins of a construct, it doesn't cause you wondering why things are as they are today.
This only happens if you're missing lots of pieces of information.
I think it's also mostly my problem of misunderstandings in conversations with people from the English-speaking sphere that this sphere is so deeply convinced in its consciousness and subconsciousness that "women=humans" is a thing that can't exist without feminism. Say something bad about feminism and you're a misogynist right away to them...
That empowerment for women could also happen without it, this is so much out of their own ken like a life without God to someone who believed in him ever since he can remember.
I think, as some in the (mainly West) German (I guess) "activism for men"-sphere (that already exists too) put it: The East German women are a real pain in the ass for the feminists because they just headed out and became engineers, technians and whatever all by themselves without rambling about their gender 24/7. They didn't just talk about something they wanted to become for decades, they just took the challenge and did it.
Through that, they're a huge pain in the ass of feminists because they show "if you invest your efforts into doing something instead of just complaining how much your surroundings and society don't let you do it, then you'll get what you want and not by claiming someone may deliver it to your lap for free".
Because feminists mainly want to achieve something via the passive-aggressive "I cry and scream for as long as I don't get what I want". Like some dependent baby (so to say)...
Also, the example of the East German women shows: Equality can come totally without feminism. The ideologiy is no must-requirement for this to happen.
And, for any ideology this only to exist as a hypothetical possibility is like a stroke to the grave, you can imagine...
God forbid, if someone tries this out practically!
Who's gonna need feminism then if this works?
...Ah, I have to think in this kind of different systems/hierarchies so fucking often...